Santa Maria, Azoren
nordatlantische, unberührte Wildheit fernab vom Massentourismus
Im Juli 2007 flog ich mit meinem Tauchpartner mit TAP via Lissabon nach Santa Maria auf die Azoren zu Robert Minderlein. Santa Maria ist die südlichste und drittkleinste Insel der Azoren. Sie hat eine Fläche von 97 km² und hat nur 5‘500 Einwohner. Schon am Flughafen war klar, hier gibt es sehr wenige Touristen, alles ist sehr familiär und man kennt sich. Den Mietwagen holten wir direkt vom Parkplatz ab, Schlüssel auf dem Fahrersitz, ohne irgendwelche vorgängige Prozedere, wie man sich das normalerweise gewöhnt wäre. Das ist Santa Maria, hier wird nichts abgeschlossen, jedes Haus und jedes Auto ist einfach offen. Diebstähle gibt es nicht. Der Standard der Insel ist sicher gewöhnungsbedürftig, alles ist sehr einfach und nur wenige Läden die den Namen auch verdienen, dafür sind die Restaurants durchwegs empfehlenswert.
Die Tauchbasis von Robert war untypischer Weise in den Bergen, dies hat aber den Vorteil, dass je nach Wetterlage die Tauchgebiete in allen Himmelsrichtungen rund um die Insel direkt angefahren werden konnten, da es keine durchgehende Küstenstrasse gibt. Heute wird die Tauchbasis von Steffen Ehrath www.wahoo-diving.com geleitet.
Bis 1987 lebte die Insel unter anderem vom Walfang, bei Bootsausfahrten, können immer wieder entsprechende Tiere gesichtet werden. Unter Wasser sieht man dafür eher mal Walknochen bzw. –zähne.
Es gibt viele Topspots rund um die Insel, so zB. eine Grotte mit Abertausenden von Einhorngarnelen. Das Highlight ist aber „Formigas“ und liegt 20 Meilen von São Lourenço entfernt im offenen Meer und ist, was Formation, Artenvielfalt und Grossfischvorkommen angeht, einer der ganz heissen Spots im Nordatlantik. Bei der Überfahrt mit dem Schlauchboot lassen sich immer wieder grosse Delphinschulen wie auch Zweizahnwale beobachten. Am Tauchplatz selber sind vor allem die Mantas im Mittelpunkt.